Kommentar zur Haushaltslage der Stadt Stuttgart - Dunkle Wolken am Finanzhimmel

Haushaltslage der Landeshauptstadt Stuttgart – Dunkle Wolken am Finanzhimmel
Gefahr für das ehrenamtliche Engagement? Das Ehrenamt macht das soziale Klima in Stuttgart aus. Bedenken Sie dies bitte bei Ihren Überlegungen!
Die Presseberichterstattung der letzten Tage auch aus dem Verwaltungsausschuss sowie das Schreiben des für den Sportbereich zuständigen Bürgermeisters Dr. Maier vom 10.3.2025, was die zukünftige finanzielle Lage der Stadt angeht, klingt bedrohlich und lässt aufhorchen. Die Stadt Stuttgart hat als eine der wenigen Kommunen bis dato noch keine Schulden. So weit so gut. Aber Ungemach kündigt sich an und wurde auch schon so avisiert.
315.000 Menschen sind in Stuttgarter Sportvereinen gemeldet. Von jung bis reif treiben Sie in unterschiedlichsten Formen Sport. Vom Breiten- und Freizeitsport über den Gesundheitssport bis hin zum Leistungssport - von ersten Bewegungserfahrungen bis hin zum altersgerechten Seniorensport. Ganz zu schweigen von den sozialen Kontakten, die das Vereinsleben und Vereinswesen ermöglicht.
Dazu braucht man entsprechende Sportstätten (Hallen und Freisportgelände), Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Trainierinnen und Trainer, unterstützende Maßnahmen und Vieles mehr.
Da ist viel Gutes und Sinnvolles in den Sportförderrichtlinien niedergeschrieben. Wir loben die Unterstützung der Stadt für den Sport ausdrücklich und wissen auf den anderen Seite auch, was die Sportvereine und Sportverbände Positives daraus machen. Wir bitten bereits heute bei den Überlegungen was Sparmaßnahmen angeht, die positiven Akzente des Sports was Gesundheit, Freizeitbetätigung und Gemeinschaft anbelangt, in den Blick zu nehmen. Wir schlagen vor, entsprechende Prioritäten zu setzen und keine „Rasenmäherüberlegungen“ anzustellen, weil die nie gerecht sein können und werden.
Sportkreispräsident Fred-Jürgen Stradinger sagt: „Hände weg von der Sportförderung! Es darf keine Kürzungen oder gar Streichungen von Fördergeldern für den Sportbereich geben.“ Die Mitgliederentwicklung in den Stuttgarter Vereinen zeigt in den letzten Jahren deutlich nach oben und es wäre das falsche Signal am Sport zu sparen.
Wir spüren heute noch die Auswirkungen von Corona, speziell bei betroffenen Kindern und Jugendlichen, denen man keine adäquate Bewegungsmöglichkeiten bzw. Sportförderung hat zukommen lassen können. Das wird in zahlreichen Studien belegt. „315.000 Menschen sind freiwillig in den Sportvereinen. Die müssen nicht wie in der Schule zum Sportunterricht kommen, die kommen freiwillig!“, so Stradinger. Und wir haben extrem viele ehrenamtlich Engagierte im Aktivenbereich und in den Vereinsstrukturen. Enttäuschen Sie diese Menschen bitte nicht! Das Ehrenamt macht das soziale Klima in Stuttgart aus.
Der Sportkreis mit seinen 290 Vereinen ist die zahlenmäßig größte Organisation und auch die größte ehrenamtliche Bewegung in der Landeshauptstadt Stuttgart. Diese Bewegungs-, Sport- und Sozialangebote dürfen nicht gefährdet werden. Sport- und Bewegungsangebote müssen weiterhin gegeben sein können, mehr denn je in unseren bewegungsarmen Zeit.
Wir danken allen politischen Vertreterinnen und Vertretern, die den Sport in diesem Sinne auch weiterhin unterstützen.
Fred-Jürgen Stradinger und Dominik Hermet